Nachträglicher Bewehrungsanschluss alias Rebar
Gerade in unserer dichtbesiedelten Welt kann es notwendig sein, Bauwerke zu erweitern. Hierzu kann man natürlich auf Anbauten aus Holz oder Stahl zurückgreifen und diese an dem bestehenden Bauwerk mittels Schwerlastdübeln befestigen. Häufig ist es aber gewünscht, dass sich der neue Bauerwerksteil nahtlos in den bestehenden integriert. Hierzu gibt es die Möglichkeit Stahlbetonbauteile wie z.B. Decken, Stützen oder Wände mit Hilfe von nachträglichen Bewehrungsanschlüssen zu erweitern. Hierzu werden Betonstähle in die bestehende Betonstruktur mit Hilfe eines Injektionsmörtelsystems verankert.
Dieses Injektionsmörtelsystem benötigt hierzu eine Zulassung/Bewertung (ETA) für nachträgliche Bewehrungsanschlüsse (kurz: Rebar). In der ETA ist geregelt, welche Durchmesser, Verankerungstiefen und Lasten zulässig sind. Nach der Installation der Bewehrungsstäbe in die bestehende Betonstruktur kann das neue Bauteil vor Ort betoniert werden. Die beiden Bauteile sind dann miteinander verbunden, fast so, als wären sie in einem Guss hergestellt worden. Das Bauwerk kann so im gleichen Baustil erweitert werden. Zudem können Aspekte wie Lastweiterleitung, Brandschutz oder bauphysikalische Bedingungen ohne weiteres erfüllt werden.
Bei der Produktwahl kann zwischen schnell oder langsam aushärtenden Verbundmörteln gewählt werden. Hierbei gibt es kein richtig oder falsch. Randbedingungen wie z.B. Temperatur, Bohrlochdurchmesser, Bohrverfahren oder Setztiefe entscheiden darüber, ob ein System mit kurzer oder langer Verarbeitungs- bzw. Aushärtezeit sinnvoller ist.
Im Allgemeinen gilt:
Die Installation von nachträglichen Bewehrungsanschlüssen darf nur von geschultem Fachpersonal durchgeführt werden.